Ghostly: Talking Vinyl Care with AM’s Jacob Moesgaard

Ghostly: Gespräch über Vinylpflege mit Jacob Moesgaard von AM

von Amy Taylor

Ursprünglich gepostet von Ghostly .

Eine großartige Plattensammlung beginnt und endet mit ihrer Gesundheit. Das in Kopenhagen ansässige Unternehmen AM wusste das schon 1971 und liefert seitdem „sauberen Klang“. Die Traditionsmarke hat gerade ihre hochwertige Produktlinie – die Staub, Schmutz und statische Aufladung beseitigt – neu aufgelegt und dabei ihr ursprüngliches Designkonzept mit klaren Linien und minimalistischem dänischem Stil wiederbelebt. Das Plattenreinigungsset von AM finden Sie im The Ghostly Store. Unten finden Sie einige fundierte Antworten von Jacob Moesgaard, dem Sohn des Gründers und heutigen CEO.

AM und Ihre Familie führen seit 1971 saubere Aufzeichnungen. Wie war es, mit dem Geschäft aufzuwachsen?

Mein Vater gründete AM im Jahr 1971. Man kann leicht behaupten, dass die Technologie seitdem ziemlich disruptiv war – Vinyl hatte seine Blütezeit, dann kamen Kassetten und CDs, bis MP3s aufkamen und die Branche in eine völlig neue Dimension katapultierten.

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Bei der Anpassung an diese Innovationen war gutes Design für AM schon immer von zentraler Bedeutung. Dieser Hintergrund prägte definitiv meinen „No Bullshit“-Designansatz, als ich meine alte Kopfhörerfirma AIAIAI gründete. Unsere Vision war es damals, zunächst etwas zu schaffen, das gut aussieht, und dann herauszufinden, wie sich das Design in Bezug auf die Klangqualität auswirken würde.

Da ich in der dänischen Designtradition aufgewachsen bin, ging es mir immer darum, unnötige Verzierungen zu entfernen und das Wesentliche zu erkennen.

Seit meinem Ausscheiden aus AIAIAI haben mein Bruder und ich die Kreativagentur Thank You For Clapping mit Sitz in Kopenhagen gegründet. In Zusammenarbeit mit AM arbeitet TYFC an der Schnittstelle von Design, Kultur und Technologie, um physische und digitale Produkte zu entwickeln. Es ist schwer zu sagen, was die Zukunft bringt, aber ich sehe definitiv einige musik- und technologieorientierte Projekte am Horizont.

AM-Produkte sehen von Anfang an genauso gut aus wie sie effektiv sind. Definieren Sie den Ansatz oder die Leitprinzipien hinter dem Produktdesign und der Markenbildung.

Beginnend in den 50er Jahren mit Designlegenden wie Arne Jacobsen und Jacob Jensen ist skandinavisches und insbesondere dänisches Design zum Synonym für diese Idee einer zeitlosen Ästhetik geworden.

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Wir haben immer versucht, diese Seite unseres dänischen Erbes in unserem Produktdesign widerzuspiegeln.

Durch die Kombination von Minimalismus und der Bedeutung klarer Funktionalität sowie 45 Jahren konzentrierter Produktentwicklung sind wir heute wieder bei einigen unserer Originaldesigns aus den 70er Jahren angelangt.

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Auf einem AM-Poster findet sich ein tolles Zitat: „Maschinen haben vielleicht keine Gefühle, aber sie schaffen es ziemlich gut, uns Gefühle zu vermitteln.“ Wie würden Sie das mit der Philosophie von AM in Verbindung bringen?

Musiktechnologie stand schon immer im Mittelpunkt unserer Arbeit. Das ist toll, denn nur wenige Branchen sind so dynamisch. 

Das Zeitalter, in dem wir alles immer zur Hand haben, verändert ganz offensichtlich die Art und Weise, wie wir Musik hören. Früher schalteten wir das Radio ein, um neue Songs zu entdecken. Heute können Algorithmen des maschinellen Lernens Such- und Empfehlungstools unterstützen, die Nutzern helfen, herauszufinden, was sie auf diesen riesigen, offenen Musikplattformen hören möchten. 

Wir verfügen über Maschinen, die mehr Kontrolle über die Erzählung unseres Musikerlebnisses haben als die Originalkünstler und Playlists erstellen, die speziell darauf ausgerichtet sind, in uns ein bestimmtes Gefühl hervorzurufen.

Welche grundlegenden Tipps gibt es für jeden Plattenspielerbesitzer hinsichtlich Reinigung und Wartung?

Ich denke, der beste Rat ist, die Platten gar nicht erst schmutzig werden zu lassen. Für eine gesunde Plattensammlung ist Prävention entscheidend: Lagern Sie Ihre Schallplatten senkrecht und ohne sie zu überfüllen. Wenn Sie eine Platte abspielen möchten, nehmen Sie sie aus der Hülle und bürsten Sie sie kurz mit einer Kohlefaser- oder Samtbürste ab, um lose Partikel und Staub zu entfernen. Bevor Sie neue oder gebrauchte Platten zum ersten Mal abspielen, empfehle ich außerdem eine gründlichere Reinigung mit einem fusselfreien Tuch und etwas Plattenreiniger. So können Sie die Rillen richtig bearbeiten und alle öligen, klebrigen oder fettigen Rückstände entfernen, die sich unter fremder Aufsicht angesammelt haben könnten.

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Auch die immer beliebter werdenden Retro-Plattenspieler für Einsteiger können Ihre Schallplatten stark beschädigen. Diese Plattenspieler verwenden Keramik-Tonabnehmer mit einem Gewicht von etwa 4,5 Gramm; das ist etwa dreimal so viel wie ein hochwertiger Magnet-Tonabnehmer von Ortofon. Um eine Vorstellung davon zu geben, wie viel das bedeutet: Tonabnehmer von DJ-Plattenspielern wiegen etwa 3 Gramm, um Scratching und eine bessere Abtastung in einer Umgebung mit starken Vibrationen zu ermöglichen.

Diese Plattenspieler richten sich insbesondere an junge Leute, die gerade erst mit Vinyl anfangen – Kinder, die eigentlich nichts über die Technologie von Plattenspielern wissen – und die dazu verleitet werden, Plattenspieler zu kaufen, mit denen sie ihre brandneue Plattensammlung aufteilen können.

Es ist daher sehr wichtig, darauf zu achten, welche Nadel auf Ihrem Plattenspieler sitzt, denn diese Art von Tonabnehmern ist zwar billig, aber Sie zahlen mehr, als sie wert sind, wenn Sie Ihre Lieblingsplatten immer wieder neu kaufen müssen.

AM geht nun über die Aufzeichnung hinaus und erschließt die Welt der Computerbildschirme und Gadgets. Was hat Sie zu dieser Expansion inspiriert, und können Sie schon auf zukünftige Pläne hinweisen?

Unsere Expansion in die Touchscreen-Technologie war ganz natürlich; unsere Smartphones, Tablets und Computer sind zu wichtigen Formaten geworden, nicht nur in der Musikindustrie, sondern auch in unserem Alltag. Als Apple den iPod auf den Markt brachte und damit das digitale Musikzeitalter einläutete, mussten wir uns anpassen. Die meisten unserer Konkurrenten konnten dem Sturm nicht standhalten, aber wir sahen die Digitalisierung der Musik als großartige Chance, unser Erbe und unsere Erfahrung zu nutzen und Reinigungsprodukte für die heutigen Geräte zu entwickeln. Wir passen uns seit 45 Jahren kontinuierlich an neue und unterschiedliche Medien an, daher fühlt sich der Wechsel zu Bildschirmen wie ein natürlicher Schritt an.

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Wir arbeiten bei neuen Projekten auch sehr gerne mit anderen Kreativen zusammen. Das ist eine tolle Möglichkeit, sich inspirieren zu lassen, Aufmerksamkeit zu erregen und spannende Inhalte zu erstellen. Für unsere Bildschirmreinigungsserie haben wir mit Geoff McFetridge und Todd St. John zusammengearbeitet, um unterhaltsame und relevante Inhalte zu erstellen. Derzeit prüfen wir mögliche Kooperationen in der Musik- und Tontechnikbranche, wiederum mit unserer Schwesteragentur Thank You For Clapping, um Ausstellungsstücke wie Kisten, Lautsprecher und einen Plattenspieler zu entwickeln.